Ferienlektüre 3: Foundation

Durch die (aus meiner Sicht wirklich gute) Serie auf AppleTV+ war ich motiviert, mir den Science-Fiction Klassiker, der schon länger auf meiner sehr langen Wunsch-Leseliste steht, in den Ferien zu lesen.

Ohne Serie oder Buch zu sehr zu Spoilern sei gesagt, dass beide nicht zu viel miteinander zu tun haben. Das Original wurde von Isaac Asimov in den 1940er Jahren geschrieben. Dabei handelt es sich um mehrere Erzählungen, die eine große Zeitspanne in einer weit entfernten Zukunft umfassen. Das Galaktische Imperium steht vor dem Zerfall und der Mathematiker Hari Seldon, der die Wissenschaft der Psychohistorik zu ihrer Blüte gebracht hat, errechnet den Verlauf der Zukunft. Er treibt die Gründung einer Foundation voran. Ein Verband von Wissenschaftlern, der das gesamte Wissen der Menschheit sammeln und weiterentwickeln soll. Das Ziel ist es, den unwiderruflichen Fall des Imperiums vorhersehend, die Zeit des sich anschließenden Chaos und der Anarchie so kurz wie möglich zu halten, bevor die Foundation der Grundstein eines neuen Imperiums sein kann.

Das Buch erzählt in einzelnen Episoden zentrale Elemente und Bausteine dieser großen Geschichte mit weiten zeitlichen und räumlichen Sprüngen. Aufgrund dieses episodenartigen Erzählstils (ursprünglich erschienen die Geschichten auch in kleinen abgeschlossenen Episoden) galt die Reihe lange Zeit als unverfilmbar. 

Die Tatsache, dass es nun eine Serie gibt, die auch in der Film- und Serienwelt erzählerisch hervorragend funktioniert, liegt daran, dass der Schwerpunkt der Serie sich mit Aspekten der Buchreihe befasst, die dort nur am Rande eine Rolle spielen. Gewissermaßen füllt die Serie visuell und erzählerisch Lücken, die ein Buch lässt, das sich nicht auf den großen Untergang des Galaktischen Imperiums konzentriert, sondern vielmehr auf zahlreiche kleinere Schlüsselstellen, die zu diesem Beitragen und die Geschicke der Figuren, die die Foundation prägen, nachzeichnen. 

Da darf es auch nicht überraschen, dass die Autoren der Serien sich zahlreiche künstlerische Freiheiten genommen haben. Aus dem Buch bekannte Figuren wechseln das Geschlecht oder erscheinen im neuen Licht. Andere Aspekte der Serie sind komplett neu entworfen und haben im Buch keinerlei Entsprechung. Die Autoren haben hier Andeutungen und Nebenstränge der Bücher zu Hauptmotiven der Serie gemacht, wodurch neue, aktuellere und ebenfalls spannende Figuren und Erzählungen entstehen, die sich in die Gesamterzählung fügen.
Insgesamt also ein großes Lese- und Sehvergnügen.


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