Uns fehlen Utopien

Ich bin – was das Fernsehen und speziell erzählerische Narrative angeht – durch Star Trek sozialisiert.
Die Serie sowie die Filme waren in meiner Kindheit und Jugend ein beständiger Begleiter und hatten einen großen Einfluss in vielerlei Hinsicht.

Die Figuren und die Serie zeigten viel über progressive gesellschaftliche Entwicklung, über Führung, über Menschlichkeit und spannende moralische Fragen.

Insbesondere prägten Sie aber den Blick ganzer Generationen darauf, dass wir als Menschheit mit Hilfe von Technik die Zukunft positiv gestalten können. Nicht trotz oder entgegen unserer Natur, sondern in Besinnung auf unsere Menschlichkeit können wir Technik nutzen, um das Morgen besser für alle zu gestalten als das Gestern.
Dieser gesellschaftliche Entwurf, der inmitten des Kalten Krieges entstand, war eine wahre Utopie voller Optimismus. 

Ich glaube, dass es uns heute an solchen Entwürfen fehlt. Science Fiction bedeutet heute kaum noch, dass Technik genutzt wird, um die positive Entwicklung der Menschheit darzustellen, an denen man sich orientieren kann. Wenn Bilder der Zukunft gezeichnet werden, dann häufig als Dystopie. 

Dabei werden Kritikpunkte an gegenwärtigen Entwicklungen verstärkt und in eine Zukunft entworfen, die aufgrund ebendieser Entwicklungen nicht mehr lebenswert erscheint. Black Mirror ist ein cineastisch absolut gelungenes Beispiel für dieses Genre.


Das ist unterhaltsam und dient als Warnung in der Gegenwart. Das Fehlen einer Utopie könnte sich aber als Dystopie selbst herausstellen.
Nur wenn wir trotz aller Probleme den Glauben bewahren, dass wir selbst in der Lage sind, eine lebenswerte Zukunft zu gestalten, können wir diese auch umsetzen. 

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