Visionäre an die Schulen

„Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen.“ Dieser Ausspruch von Helmut Schmidt wurde, unabhängig von seiner Entstehungsgeschichte, zum geflügelten Wort. Er steht für eine konservative Politik, ohne Experimente, die auf bewährtes vertraut.  

Schulen sind bis heute zuweilen ein Ort der Verwaltung bewährter Konzepte. Neues auszuprobieren hieße Wagnisse einzugehen. Zugleich benötigen Schulen Ressourcen, um Neues zu denken und zu testen. 

So sehr uns der Alltag in ein formelles und organisatorisches Korsett schnürt, so wichtig ist es, Lehrerinnen und Lehrer in verantwortungsvolle Positionen zu befördern, die nicht nur Konzepte exekutieren, die sich in der Vergangenheit bewährt haben. Schulen brauchen eine Vision davon, wie das Lernen und Lehren in 5, 10 oder 15 Jahren aussehen könnte. Es geht dabei weniger darum hellseherische Fähigkeiten zu beweisen. Es geht darum mit dem Blick auf das Mögliche das zu formulieren, was die Schulgemeinschaft anstrebt. 

Herausforderungen und Chancen liegen hierbei eng beieinander. Die Realitäten, denen sich Schulen heute im Bereich der Digitalisierung, Inklusion oder Heterogenität stellen erfordern nicht allein eine Sicherung des bisher Erreichten. Schulen benötigen mehr denn je eine Vision des Lernens und Lehrens. 

Das Wort visio bedeutet Anblick oder Erscheinung und steht neben seiner religiösen Bedeutung auch für eine Strategie und ein Zukunftskonzept. Wenn Schulentwicklung eine echte Perspektive haben soll, dann müssen Schulleitungsmitglieder die Kompetenz erhalten, Visionen für die Schule entwickeln zu können und deren Realisierung voranzubringen. Visionäre sind wichtiger denn je, wenn es darum geht Lehren und Lernen zukunftsfähig zu machen.  


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