Tipps für Referendare und Praktikanten

Da im Moment wieder Praktikanten im ersten Praktikum (bei uns Orientierungspraktikum genannt) zu Besuch sind wollte ich die Gelegenheit nutzen, einige Tipps und Ratschläge, die ich regelmäßig erteile, niederzuschreiben. Da es hier weder eine Priorisierung noch einen Anspruch auf Vollständigkeit gibt, ist diese Liste eher als lose Sammlung von Hinweisen an zukünftige Lehrer zu verstehen – Widersprüche nicht ausgeschlossen:

 

  • Nutze deine Studienzeit, um Spaß zu haben. Der Ernst des Berufsalltags und die Zwänge von Lehr- und Rahmenplänen werden früh genug kommen. Studiere das, was dir Spaß macht und Erfüllung verspricht.
  • Nutze deine Studienzeit, um dich gezielt auf die Schulzeit vorzubereiten. Das ist nur ein halber Widerspruch zum ersten Punkt. Während man viele Veranstaltungen seinem Interesse entsprechend besuchen kann, solltest du  auch gezielt Vorlesungen und Seminare besuchen, die für die Schule relevant sind. In Geschichte und Ethik/Philosophie werden dies v.a. Überblicksveranstaltungen sein, in denen Grundlagenwissen vermittelt wird. 
  • Sammle gezielt Material in Form von Readern, Quellensammlungen, u.a. Je größer dein Quellenfundus nach dem Studium sein wird, desto leichter wird es sein aus ihm zu schöpfen.
  • Schreibe so mit, dass du deine Aufzeichnungen später nutzen kannst. Egal ob Vorlesung, Hausarbeit oder Bibliotheksbesuch: Es ist schade, dass viel Arbeitszeit verloren geht da die erstellten Aufzeichnungen verstauben. Die Digitalisierung der Ergebnisse kann hierbei eine große Hilfe sein.
  • Lerne aus allem, was dir begegnet. Sowohl positive als auch negative Vorbilder können uns zeigen, was wir am Beruf schätzen und verbessern wollen.
  • Sei ehrlich zu dir selbst: Viele Lehrer gehen in ihrem Beruf auf – einige wählen ihn aber auch aus den falschen Motiven oder stellen erst im Laufe der Zeit fest, dass er ihnen zu sehr zusetzt. Ein Lehrer, der nicht gern unterrichtet ist nicht nur eine Belastung für seine Schüler und Kollegen sondern auch für sich selbst. Die Anforderungen des Lehrberufs sind so hoch und man gibt so viel, dass man diesen Beruf lieben muss, um ihn lange Zeit gesund ausüben zu können. Leider ist die Lehramtsausbildung in allen beiden Examen nich darauf ausgerichtet ungeeigneten Bewerbern frühzeitig alternativen aufzuzeigen. Während die erste Phase zu universitär dazu ist, bleibt in der zweiten Phase schon die zu starke Einengung auf den Beruf. Im Praktikum fällt es vielen Studenten zu leicht Kritiker zu ignorieren und wer einmal im Referendariat ist hat kaum beruflichen Alternativen. Daher bleibt der Einzelne seine größte Kontrollinstanz. Sei daher ehrlich mit dir selbst und frage dich bei allem, was du in der Schule erlebst: Ist das der Beruf, den ich 30 Jahre lang machen möchte?

 

Habt ihr weitere Tipps und Hinweise?


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